Ronalda/Huser Gard

Wir hatten sie noch gar nicht persönlich kennengelernt, da schwärmten Albano und Fausto schon von Ronalda

„She’s such a nice person. You will love her! She is super!.“

Es hat dann ein bisschen gedauert, bis wir Ronalda überhaupt zu Gesicht zu bekamen: 

Wir sahen sie eigentlich immer nur über den Hof flitzen, mit einer vollen, ausgebeulten, blauen Ikeatüte unter dem Arm -

da war frische Bettwäsche drin - von einer Cabin zur anderen wetzen. Immer war sie busy, immer in Eile! 

Eine kleine zierliche Person! Mit einer offensichtlich wahnsinnigen Power! 

Zwei Tage nach unserer Ankunft in Huser stand dann ein riesiger Topf voller Suppe auf unserem WG-Herd: von Ronalda, für alle!

Das fühlte sich ziemlich fürsorglich an! Und die Suppe selbst war köstlich; mit Fleischbällchen, verschiedenem Gemüse und viel Knoblauch -

heiß, lecker und unglaublich wohltuend! Danke Ronalda!

 

Dann war Mittwoch. Tag des Wocheneinkaufs! 

Da ging Ronalda abends immer für alle in den Supermarkt: 

Für Jeremy und Erle, Albano und Fausto und jetzt auch für uns. 

Wir hatten angeboten, sie zu begleiten. 

Sie hatte strikt abgelehnt. Ok, ihr Hoheitsgebiet. Wir hatten verstanden. 

Was sie dann in mehreren riesigen Plastiktüten anschleppte und uns vor den Treppenabsatz stellte, sprengte den Kühlschrank,

reichte für eine ganze Kompanie und versorgte uns mehrere Wochen!

 Zumindest, was bestimmte Lebensmittel anging. 

Bis zum Tag unserer Abreise waren wir damit beschäftigt, gegen Berge von Kartoffeln, Zwiebeln, Reis und Brokkoli anzuessen. 

Trotzdem Danke liebe Ronalda

 

Ronalda kümmert sich in Huser Gard um die diversen Cabins - ist aber de facto „Mädchen für alles“. 

Sie kommt aus Litauen, aus Vilnius. Sie liebt ihre Heimatstadt. 

„You have to go there. It’s such a nice town with beautiful old buildings!“

Kürzlich war sie erst dort, hat sich freigenommen, ist für vier Tage rübergeflogen, um ihren Vater zu besuchen, ihm eine Freude zu machen. 

Andrius, ihr Partner und dessen zwei Kinder Evita und Pius kommen auch aus Litauen. Gemeinsam wohnen sie einen Kilometer weiter oben beim Nachbarn zur Miete, in einem schönen schwarzen Holzhaus. 

Weit hat sie es also nicht nach Huser und wenn’s brennt, ist sie sogleich zur Stelle. 

Und brennen tut es alle Nase lang, meist abends, wenn Ronalda eigentlich schon Feierabend hat. 

Da fehlt in der einen Cabin eine Batterie für die Lichterkette, 

in der anderen wird ein Bademantel für den Saunagang gebraucht. 

Da rufen Kunden an, weil sie das Feuer haben ausgehen lassen und nicht wissen, wie sie wieder entfachen können. 

Da gibt es Gäste, die zwar eine Mirrorcabin mit Rundumblick gemietet haben, aber dann doch beklagen, dass die Anzahl der Vorhänge nicht reicht….

Und Ronalda kümmert sich! Kümmert sich immer!

Ist auch den schwierigsten Gästen gegenüber freundlich und entgegenkommend, hält ein kurzes Schwätzchen 

… und macht dann einfach. 

Und wenn sie mal gerade in Vilnius bei ihrem Papa ist, regelt sie die Dinge aus der Ferne. Dann schickt sie Andrius oder ihre Kinder. 

Es ist ihr Anspruch! Ihr hoher Anspruch an sich selbst, an Ordnung, Sauberkeit und Ästhetik.

Und ihr Verantwortungsgefühl. 

Alles muss perfekt, alles muss tipptopp, sauber und schön sein und die Gäste zufrieden.

Aber es ist wohl auch ihre Art.

Ihre Mutter sei genauso gewesen. Immer busy, bis zum letzten Tag. 

Ronalda erzählt von sich, dass sie als Kind nie hätte still sitzen können, immer musste „etwas gehen“, immer musste sie in Bewegung sein. 

Das wäre halt immer noch so. Sie könne nicht anders. 

Nichtsdestotrotz wünscht sie sich hin und wieder etwas Ruhe und vor allem mehr Zeit für ihre Familie.

Anstatt morgens unten in Huser Gard das Frühstück für die Gäste richten zu müssen, würde sie gerne mal wieder mit den Ihren gemütlich am Frühstückstisch sitzen. 

 

Liebe Ronalda

Du bist die gute Seele in Huser Gard 

und Du bist beseelt, von dem, was Du tust. 

Solche Menschen trifft man nicht alle Tage. 

Schön, dass wir uns begegnet sind. 

Wir wünschen Dir und Deiner tollen Familie alles, alles Gute!