Julian Eilenberger, Tommarp

Seine Hände gleiten wie schwerelos über die Tasten. 

Im offenen Klavierkorpus sieht man, wie Hämmerchen auf Seiten schlagen, die im Licht der untergehenden Sonne glänzen.

Vor dem Haus auf der Straße fahren große Trecker vorbei. Die Bauern bringen ihre Ernte ein.

 

Wir sitzen im Garten von Beatrice.

Um uns herum Menschen aus der Nachbarschaft, Freunde, die Familie.

Eine wunderbare Atmosphäre an diesem lauen Spätsommerabend in Tommarp.

Sofie und Rikard hatten uns gefragt, ob wir sie begleiten wollen. 

Zu einem Gartenkonzert im Nachbarort. Klavier. Mehr wußten sie nicht.

Wir haben natürlich ja gesagt und machen die Bekanntschaft von Julian Eilenberger. Pianist. Aus Schwerin. 

Das Klavier, auf dem er spielt, hat er mitgebracht. Er hat es immer dabei. Im letzten Urlaub in Norwegen, jetzt hier in Schweden. Hat extra dafür sein Auto umgebaut. Kein Transporter, eher sowas wie ein Sharan. Und die Familie paßte auch noch rein. 

Julian Eilenberger erzählt von seinen Abenteuern! 

Zwischendrin spielt er. Romantisch und verträumt, temperamentvoll und virtuos. Auf keinen Fall kitschig und alles selbst komponiert. 

 

Ein junger Mann mit einer großen Affinität zu Skandinavien und der Ostsee.

Eilenberger sucht sich ungewöhnliche Orte.

Er hat auf einem Gletscher gespielt, in (!) einem Baum hängend, auf einem zugefrorenen See mit Kufen unter dem Klavier. 

Und er ist mit seinem Kumpel den Elbradweg entlanggefahren auf einem Tandem. Von der Quelle bis zur Nordsee.

Oke, das ist jetzt erstmal nichts Besonderes. 

Aber sie hatten das Klavier die ganze Zeit auf einem Anhänger im Schlepptau! Fast 1300 Kilometer.

 

Der Garten von Beatrice in Tommarp ist dagegen vergleichsweise banal. 

Aber die Atmosphäre ist wundervoll. Herrlich ungezwungen.

Und selbst die Trecker auf der Straße passen irgendwie in diese Szenerie.