Anne Gudrun Möller Björk, 93, Rörum
Sie nennen sie nur „Gugge“.
Kennengelernt haben wir sie bei den Dreharbeiten zu Mandelmanns Gård.
So wie wir, war auch Gugge nur Statistin. Aber eine aus der unmittelbaren Nachbarschaft.
Ihr hättet sie sehen sollen.
Eine zierliche Frau, in einer selbstgenähten blauen Tunika, mit weißer Bluse darunter und einem riesigen Medaillon um den Hals.
Am auffälligsten waren ihre strahlenden Augen und das breite Lachen - Ausdruck ihrer großen Freude.
Eigentlich hätte ihr die Bühne an diesem Abend gehören müssen.
Am nächsten Tag haben wir sie spontan besucht. Sie hat ein kleines Atelier am Ortsende.
Wir wollten ihre Gemälde und Batiken anschauen. Hatten uns aber nicht angekündigt.
Gugge kam aus der Tür ihrer Wohnhauses und ehe wir uns versahen, saßen wir am Tisch in der Küche. Hatten eine Tasse Kaffee vor uns und (Ausrufezeichen) ein Stück Schwarzwälder Kirschtorte.
Uns gegenüber saßen noch zwei andere alte Damen.
Es war Gugges Geburtstagsfeier. 93.
Und eigentlich konnte sie sich zunächst überhaupt nicht an uns erinnern.
Sie hat uns einfach so dazu eingeladen. Und erinnerte sich erst, als wir ihr die Fotos vom Vorabend zeigten.
Das mit der Schwarzwälder Kirschtore war im Übrigen reiner Zufall.
Da saßen wir nun mitten im Kaffeeklatsch, haben geplaudert, über dies und das (u.a. über die Kinky Rockcarvings…) mit Englisch und etwas Deutsch und Händen und Füßen.
Wir waren einfach dabei, sind für einen kurzen Augenblick in ihre kleine Welt eingetaucht.
Gugge hat uns schwer beeindruckt. Mit ihrer Vitalität, ihrer Offenheit und ihrer positiven Ausstrahlung.
Eine wunderbare Begegnung, die uns sehr gut getan hat.
Ihr vermutlich auch.