Bis zu 800 Kilo schwer, über zwei Meter Schulterhöhe, drei Meter lang
Elche sind die größten Säugetiere Europas. Die Könige der Wälder. In Schweden soll es etwa zwischen 300 und 400.000 Elche geben.
In Norwegen wird ihre Zahl auf 200.000 geschätzt.
Toll…!
Wir hatten auf unserer ganzen Reise bislang nur 5 gesehen.
Und die auch nur flüchtig und aus dem Augenwinkel.
Dabei kann nahezu jeder hier irgendeine Elch-Story erzählen. Und meistens wird es dabei brenzlig.
Wie die Geschichte von dem Handwerker, der frühmorgens und noch schlaftrunken das Haus verließ und plötzlich einem süßen Elchbaby in die Augen schaute. Er muß wohl ziemlich verdattert gewesen sein. Auf jeden Fall dauerte es eine ganze Weile bis bei ihm die Alarmglocke schrillte.
Ach wie niedlich, ein Elchkalb, hier…
Ich kann mir gut vorstellen, wie dann langsam der Verstand einsetzte…ratter, ratter …
...ein Elchkalb… hier…scheiße…wo ist die Mutter?
Er drehte sich um und sah die eine riesige schemenhafte Gestalt mit gesenktem Kopf auf ihn zu rennen. Der Mann war mit einem Mal hellwach.
Vor ihm das Kalb, hinter ihm die Mutter. Er wich zur Seite aus, rannte los und schaffte es gerade noch so in den Schuppen.
In allerletzter Sekunde versteht sich.
Tatsächlich gibt es genau 2 Situationen, in denen Elche gefährlich werden können.
1. Man gerät wie eben geschildert irgendwie zwischen Mutter und Kind oder
2. Man ist mit dem Auto unterwegs und sie springen aus dem Wald auf die Straße.
In Schweden etwa werden 20 Prozent aller Verkehrsunfälle durch Elche verursacht.
Was bei der Größe der Tiere fatale Folgen haben kann.
Als wir zum 3. Mal nach Rondane kamen, war unsere „Elchbilanz“ wie gesagt ziemlich mau. Und das nach 10 Monaten Skandinavien.
Doch dann erzählte uns Benjamin eher beiläufig von den Elchsafaris, die er mit seinen Gästen aus der River Lodge veranstaltet.
Man müsse einfach nur mit dem Auto rumfahren, sagte er und auf den Wiesen Ausschau halten. Ganz easy. Abends, ab 9.
Genau das haben wir ein paar Tage später gemacht. Sind mit der Minna einfach rumgefahren.
Unsere Bilanz nach 2 Stunden war beachtlich:
17 Elche, 4 Rehe, 3 weisse Rentiere, 2 Hirsche, 2 Kraniche.
Den letzten Elch sahen wir, kurz bevor wir zu unserem Stellplatz an den Setningen zurückkehrten,
Es war inzwischen schon ziemlich düster und ich hatte im Vorbeifahren aus dem Augenwinkel am Hang über uns etwas wahrgenommen.
Einen Umriß, der da nicht hingehörte. Dunkel und Groß. Es konnte nur ein Elch sein.
Er stand da völlig regungslos, sah uns eine Zeit lang an und trabte dann elegant federnd seines Weges.
Übrigens erfuhren wir später, daß Benjamin auf einer seiner Touren 39 (!) Elche gesehen hat.
Mit unseren 17 konnten wir einpacken…
P.S.
Elche werfen übrigens jedes Jahr ihre Geweihe ab. Also die männlichen Tiere natürlich.
Sie werden dadurch auf einen Schlag bis zu 27 Kilo leichter und sparen eine Menge Energie.
Ab April wächst dann das neue Geweih.
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